
Wenn du an Malta denkst, stellst du dir wahrscheinlich zuerst eine sonnenverwöhnte Insel im Mittelmeer vor. Aber für die iGaming-Branche ist dieses Eiland längst mehr als nur ein Urlaubsort. Viele sehen Malta sogar als europäisches Zentrum für Online-Glücksspiel – manche nennen es schon das „Las Vegas des Internets“. Doch was macht diese kleine Insel so besonders, dass sich ein Großteil der Glücksspielindustrie hier niederlässt?
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Seit rund zwanzig Jahren hat Malta die Weichen gestellt, um den iGaming-Sektor förmlich erblühen zu lassen. Inzwischen ist das Geschäft mit Online-Casinos, Sportwetten und Co. ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und macht einen beachtlichen Teil des maltesischen Bruttoinlandsprodukts aus. Und wenn man sich die Entwicklung anschaut, wird das wohl noch eine ganze Weile so bleiben.
Strategische Lage und unternehmensfreundliches Klima
Einer der größten Pluspunkte ist definitiv die Lage. Mitten im Mittelmeer ist Malta nicht nur gut angebunden, um Europa zu versorgen, sondern auch nahe an Märkten in Nordafrika und dem Nahen Osten. Für Firmen, die in diese Regionen expandieren wollen, ist das ein echter Vorteil. Und seit das Land 2004 in die EU eingetreten ist, können hier lizenzierte Anbieter ihre Dienstleistungen oft ohne große Hürden auch in anderen EU-Staaten anbieten – natürlich immer nur, wenn die jeweiligen Bestimmungen dort passen.
Auch sonst macht die Regierung keine halben Sachen, wenn es darum geht, Unternehmen zu locken. Die Steuerpolitik ist – gelinde gesagt – sehr attraktiv. Dazu kommt eine unkomplizierte Bürokratie, die den Einstieg für ausländische Firmen ziemlich angenehm gestaltet. All das hat Malta zu einem echten Hotspot für iGaming-Player gemacht.
Die Rolle der Malta Gaming Authority (MGA)
Warum siedeln sich so viele iGaming-Betriebe genau hier an? Ein entscheidender Faktor ist die verlässliche und zugleich geschäftsfreundliche Regulierung durch die Malta Gaming Authority (MGA). Seit 2001 hat sich die MGA einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet und gilt als einer der renommiertesten Regulatoren überhaupt.
Wer eine MGA-Lizenz möchte, muss zum Beispiel:
- Spielerinnen und Spieler wirksam schützen
- Sich an strikte Maßnahmen gegen Geldwäsche und Betrug halten
- Faire Spiele garantieren
- Hohe Datenschutzstandards einhalten
Dank dieser klaren Richtlinien sind sowohl Spieler als auch Investoren überzeugt, bei maltesischen Lizenznehmern in guten Händen zu sein. Und so eine Lizenz eröffnet natürlich auch in anderen streng regulierten Märkten Türen. Denn die besten MGA Casinos online haben einen breiten Kundenstamm aus aller Welt – nicht zuletzt, weil die MGA-Lizenz sofort verrät, dass man es hier mit einem professionellen Anbieter zu tun hat.
Steuervorteile und finanzielle Anreize
Neben der MGA-Regulierung ist auch das Steuersystem auf Malta ein echter Publikumsmagnet für iGaming-Firmen. Der offizielle Körperschaftsteuersatz liegt zwar bei 35 %, doch aufgrund verschiedener Regelungen kann man die effektive Steuerlast auf bis zu 5 % drücken. Vor allem durch ein Rückerstattungsmodell für ausländische Anteilseigner wird das Ganze richtig interessant.
Außerdem gibt es immer wieder Förderprogramme, zum Beispiel für Forschung und Entwicklung. Das ist besonders für junge Tech-Start-ups spannend, die frische Ideen mitbringen. Auch die Lizenzgebühren sind im Vergleich zu anderen Ländern überschaubar. Schon ab etwa 25.000 Euro im Jahr kann ein iGaming-Unternehmen hier durchstarten. Das ist im internationalen Vergleich wirklich moderat.
Fachkräfte und eine lebendige iGaming-Community
Jedes Unternehmen steht und fällt mit seinen Mitarbeitenden. In Malta können iGaming-Firmen glücklicherweise auf einen stetig wachsenden Pool an qualifizierten Fachkräften zugreifen. Die Insel zieht auch viele Talente aus dem Ausland an, die das mediterrane Lebensgefühl schätzen und gleichzeitig in einer der spannendsten Branchen überhaupt arbeiten wollen.
Englisch ist Amtssprache auf Malta, was die Kommunikation für internationale Teams wesentlich erleichtert. Außerdem gibt es vor Ort spezielle Bildungsangebote, die genau auf die Bedürfnisse der iGaming-Branche zugeschnitten sind. Hinzu kommt eine starke Community: Events wie SiGMA, iGaming NEXT Valletta oder der CasinoBeats Summit bieten beste Networking-Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen und Inspiration für neue Projekte zu sammeln.
Hochmoderne Infrastruktur und Tech-Innovationen
Im iGaming-Sektor braucht man vor allem eines: eine Top-Infrastruktur, die stabil und sicher ist. Genau hier hat Malta in den vergangenen Jahren kräftig investiert: Schnelle Internetverbindungen, gut ausgestattete Rechenzentren und zuverlässige Zahlungsabwicklungen sind längst Standard.
Dazu zeigt sich Malta in puncto neuer Technologien sehr aufgeschlossen. Blockchain-Projekte wurden früh gefördert, und es gibt bereits Glücksspielanbieter, die auf Smart Contracts setzen, um Abläufe transparenter zu gestalten. Bei Datenschutzthemen ist man durch die EU-DSGVO sowieso auf der sicheren Seite. Das schützt nicht nur die persönlichen Daten der Spieler, sondern stärkt auch das Vertrauen in maltesische Anbieter.
Herausforderungen und neue Regulierungen
Natürlich hat auch Malta seine Baustellen. Der globale Wettbewerb in der iGaming-Branche ist hart, und andere Länder versuchen ebenfalls, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen. Gleichzeitig wächst der Druck, das Online-Glücksspiel immer stärker zu regulieren – sowohl in Europa als auch weltweit.
Die MGA arbeitet daher ständig daran, ihre Vorschriften zu optimieren, besonders wenn es um Spielerschutz geht. Malta muss seinen Ruf als seriöser Standort verteidigen und schwarze Schafe konsequent aussortieren. In der Vergangenheit gab es hin und wieder negative Schlagzeilen, doch die Regierung scheint entschlossen, sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und stattdessen die Kontrollen weiter zu verschärfen.
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