
Was als Projekt eines kleinen Pariser Studios begann, ist längst ein globales Ausnahmespiel. Clair Obscur: Expedition 33 hat sich im April 2025 innerhalb weniger Tage von einem Geheimtipp zu einem internationalen Gesprächsthema entwickelt. Spieler, Kritiker und Analysten sind sich selten so einig: Hier wurde ein Werk geschaffen, das weit über den Gaming-Kosmos hinausstrahlt.

Schon die Optik sorgt für Aufsehen. Die Spielwelt wirkt wie ein lebendiges Gemälde, inspiriert von französischem Impressionismus, doch zugleich düster, surreal und faszinierend verstörend. Kein typischer Fantasy-Look, sondern visuelles Erzählen mit Stil und Substanz. Entwickler Sandfall Interactive zeigt dabei, wie viel künstlerisches Potenzial im Medium Spiel steckt.
Zwischen Leinwand und Ladebalken: Wie ein Rollenspiel die Kunstszene aufmischt
Auch spielerisch wagt Expedition 33 Neues: Die rundenbasierten Kämpfe verlangen Präzision, Taktik und ein gutes Reaktionsvermögen. Hier trifft klassisches JRPG-Flair auf moderne Action-Elemente – eine Mischung, die sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger begeistert. Die Spielzeit reicht von 30 bis zu 60 Stunden, je nachdem, wie tief man in Nebenquests und Lore eintaucht.

Die Welle der Begeisterung blieb nicht auf Spieleseiten beschränkt. Allein auf Steam spielten über 145.000 Nutzer zeitgleich zum Launch – Rekordwerte. Auf Metacritic kletterte das Spiel auf einen Score von 92. Doch der größte Ritterschlag sollte noch folgen.
Clair Obscur: Expedition 33 – ein französischer Gaming-Triumph mit Tiefgang
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ließ es sich nicht nehmen, den Entwicklern öffentlich zu gratulieren. Für ihn sei der Erfolg des Spiels ein Symbol französischer Kreativität – und eine kulturelle Leistung, auf die das Land stolz sein könne. Damit wird ein Videospiel plötzlich zum Repräsentanten einer Nation.
Inhaltlich führt Expedition 33 in eine Welt, in der jedes Jahr eine neue Zahl den Tod bringt. Die „Paintress“ bestimmt, wer stirbt – gnadenlos, jedes Jahr. Die Heldengruppe hat ein Ziel: die finale Zahl 33 aufzuhalten. Denn sie selbst ist dieses Mal betroffen. Das ergibt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern wirft existenzielle Fragen auf – über Tod, Kontrolle und Hoffnung.
Der Erfolg ist messbar: Über eine Million Verkäufe in drei Tagen, allein 785.000 auf Steam – und das zum fairen Einstiegspreis von 49,99 Euro. Damit übertrifft das Spiel Titel wie Metaphor: ReFantazio und sogar Final Fantasy VII Rebirth deutlich.
Was bleibt, ist ein beeindruckendes Signal: Europas Studios können Blockbuster mit künstlerischem Anspruch entwickeln – und damit weltweit Herzen erobern.