In der Videospielbranche knirscht es derzeit gewaltig. Konsolenhersteller wie Nintendo und Microsoft verlangen mittlerweile bis zu 90 Euro für neue Spiele – ein Trend, der unter Spielern auf wenig Gegenliebe stößt. Insbesondere bei physischen Editionen schnellen die Preise nach oben, während digitale Angebote immer häufiger mit Zusatzinhalten gestreckt werden. In diesem Spannungsfeld positioniert sich ein Publisher bewusst gegen den Strom.

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Electronic Arts, oft für Mikrotransaktionen in der Kritik, überrascht diesmal mit Zurückhaltung. Trotz stagnierender Umsätze und einem hart umkämpften Markt hat der Konzern aktuell keine Preissteigerungen geplant. Diese Ankündigung kam im Zuge der neuen Quartalszahlen, sorgte aber weit über Investorenkreise hinaus für Gesprächsstoff.

Wenn Preisstrategien zum Spiel werden

Die Entscheidung wirkt durchdacht, denn der klassische Spieleverkauf spielt für EA eine immer geringere Rolle. Digitale Plattformen, Online-Services und Add-on-Inhalte prägen längst das Geschäftsmodell. Vor allem sogenannte „Live-Service“-Games, bei denen Spieler über längere Zeit durch Updates und Events gebunden werden, sichern einen Großteil der Einnahmen – rund 73 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen inzwischen auf dieses Segment.

Zugleich ändert sich auch das Spielverhalten: Kürzere Sessions, langfristige Spielerbindung und flexible Abo-Angebote verdrängen das einstige Kaufspiel mit Disc. EA scheint diesen Wandel nicht nur zu akzeptieren, sondern konsequent zu nutzen – und damit neue Wege zu gehen, wo andere auf klassische Preiserhöhungen setzen.

Electronic Arts Preisstrategie: Keine Erhöhung für Spiele geplant

CEO Andrew Wilson betonte jüngst, dass für EA nicht der Preis im Vordergrund steht, sondern der wahrgenommene Gegenwert. Ob ein Spiel für einen oder hundert Dollar angeboten werde, sei zweitrangig – entscheidend sei die Qualität des Erlebnisses. Dabei setzt der Publisher gezielt auf nachhaltige Bindung statt kurzfristiger Gewinne.

Auch Finanzchef Stuart Canfield bestätigte, dass man aktuell keinen Anlass sehe, an der bisherigen Strategie etwas zu ändern. Titel wie The Sims boomen im digitalen Bereich, und Split Fiction erreichte in wenigen Wochen die Marke von vier Millionen Verkäufen – Zahlen, die den eingeschlagenen Kurs stützen.

In einer Zeit, in der viele Spieler Preiserhöhungen kritisch hinterfragen, wirkt EAs Haltung wie ein bewusstes Zeichen an die Community. Der Publisher verzichtet auf laute Ankündigungen, setzt stattdessen auf Vertrauen und Beständigkeit – eine Strategie, die auf lange Sicht zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden könnte.

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