
Wenn der Traum zum Risiko wird
Das Debüt war groß angekündigt, der Hype nicht zu übersehen: MindsEye, das erste Projekt des neuen Studios Build A Rocket Boy, sollte neue Maßstäbe setzen – ein Action-Adventure mit Open-World-Ambitionen, produziert unter der Leitung von Leslie Benzies, dem ehemaligen GTA-Mastermind. Doch der verheißungsvolle Glanz verflog schnell.

Technische Probleme, enttäuschte Erwartungen und vernichtende Kritiken machten den Launch im Mai 2025 zum Desaster. Trotz Sony-Rückerstattungen und mieser Steam-Zahlen (zuletzt nur noch 130 aktive User) schien das Studio zunächst an künftigen Updates und einem Multiplayer-Modus festzuhalten. Doch jetzt zeigt sich: Hinter den Kulissen brodelt es – und das Team zahlt den Preis.
MindsEye-Flop bringt Entlassungswelle bei Build A Rocket Boy
Wie nun offiziell bestätigt, muss sich Build A Rocket Boy von einem erheblichen Teil der Belegschaft trennen. Laut IGN wurden die Mitarbeitenden Anfang der Woche über „interne Veränderungen“ informiert – ein britischer Konsultationsprozess wurde gestartet, der im schlimmsten Fall über 100 Kündigungen bedeuten könnte. Das betrifft nicht nur die rund 300 Angestellten im britischen Hauptsitz, sondern womöglich auch Teile des internationalen Teams.
In einem Statement spricht das Studio von einer „schmerzlichen Entscheidung“, die jedoch notwendig sei, um Ressourcen umzuschichten und sich auf Updates für MindsEye sowie andere Projekte zu konzentrieren. Ob das ausreicht, um Vertrauen zurückzugewinnen und das Spiel zu retten, bleibt fraglich.
Die Entlassungen sind nicht nur ein bitteres Kapitel für viele kreative Köpfe hinter dem Spiel, sondern werfen auch Fragen zur Zukunft des Studios auf. Noch vor wenigen Monaten galt Build A Rocket Boy als Hoffnungsträger für frischen Wind in der AAA-Szene. Jetzt steht es sinnbildlich für die Risiken, wenn Ambition und Realität zu weit auseinanderklaffen.