
Das beschauliche Leben im mittelalterlichen Böhmen war nie ein Zuckerschlecken – aber nun wird es zur reinen Tortur. Am 15. April 2025 bringt Warhorse Studios mit Patch 1.3 den Hardcore-Modus für Kingdom Come: Deliverance 2 – und der Name ist hier Programm. Ohne Komfort, ohne Gnade und ohne Auswege zwingt er selbst erfahrene Ritter in die Knie.

Wer diesen Modus wählt, beginnt das Spiel auf brutal ehrliche Weise neu. Statt sich von Quest zu Quest zu hangeln, kämpft man bald ums pure Überleben – und das in einer Welt, die jeden Fehler gnadenlos bestraft. Der Realismus wird dabei auf ein Niveau gehoben, das man sonst eher aus Survival-Spielen kennt.
Bereits zu Beginn stellt sich eine knifflige Frage: Welche Schwächen soll Heinrich tragen? Bis zu zehn sogenannte Hardcore-Perks machen das Spiel absichtlich schwieriger – und belohnen waghalsige Spieler mit einer besonderen Errungenschaft. Doch die Herausforderung beginnt da erst.
Ob ständiger Hunger, schleichende Orientierungslosigkeit oder brutale Strafen bei kleinsten Gesetzesverstößen – die Perks greifen tief ins Spiel ein. Besonders fies: Wer sich etwa den „Schlafwandler“-Effekt auflädt, wacht regelmäßig an neuen, oft unheimlichen Orten auf – ganz ohne Vorwarnung.

Wenn nichts mehr hilft – nicht mal der Sternenhimmel
Was den Hardcore-Modus wirklich gnadenlos macht, ist der Verzicht auf gewohnte Spielhilfen. Die Karte zeigt keinen Standort mehr, der Kompass schweigt, und selbst die Himmelsrichtungen muss man sich über den Sonnenstand oder die Sterne herleiten.
Schnellreisen? Fehlanzeige. Wer irgendwohin will, muss sich selbst dorthin schleppen – oder wenigstens ein verlässliches Pferd finden. Besonders in dunklen Wäldern oder unbekanntem Gelände wird Orientierung so zur echten Kunst.
Auch im Kampf zählt jetzt nur noch das eigene Können. Gesundheitsanzeigen, Angriffsrichtungen oder gar Warnsymbole gibt es nicht mehr. Der Spieler muss die Bewegungen des Gegners lesen wie ein Ritter auf Leben und Tod – denn genau das ist es auch.
So erschafft Warhorse eine Spielerfahrung, die kompromisslos auf Immersion setzt. Kein anderes Rollenspiel lässt einen das Gefühl, völlig auf sich allein gestellt zu sein, so intensiv spüren. Wer es wagt, entdeckt ein Kingdom Come, das noch nie so lebendig – und tödlich – war.