Nach jahrelanger Entwicklung und hohen Erwartungen sollte Dragon Age: The Veilguard das Rollenspiel-Genre neu beleben. Die Kritiken fielen positiv aus, die Community war gespannt – doch der kommerzielle Erfolg blieb aus. Electronic Arts hat nun eine Theorie, warum das Spiel hinter den finanziellen Erwartungen zurückgeblieben ist.

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Ein erhofftes Comeback bleibt aus

Mit Dragon Age: The Veilguard kehrte die legendäre Rollenspielreihe nach langer Wartezeit zurück. Nach dem Erfolg von „Dragon Age: Inquisition“ aus dem Jahr 2014 war die Erwartungshaltung groß. Doch schon in den ersten Verkaufswochen wurde klar: Die Zahlen blieben hinter den ambitionierten Prognosen zurück. Obwohl das Spiel 1,5 Millionen Spielerinnen und Spieler erreichte, hatte sich EA das Doppelte erhofft.

Dabei gab es an der Qualität des Spiels selbst wenig auszusetzen. Die Reviews lobten die dichte Story, das ausgereifte Kampfsystem und die technische Umsetzung. Trotz kleinerer Startprobleme wurde das Spiel von Fans und Kritikern wohlwollend aufgenommen. Doch die positiven Rezensionen spiegelten sich nicht in den Verkaufszahlen wider, was den Publisher dazu zwang, seine Umsatzprognosen für das Finanzjahr um mehrere hundert Millionen Dollar nach unten zu korrigieren.

Parallel zu „Dragon Age: The Veilguard“ kämpfte ein weiteres EA-Spiel mit durchwachsenen Zahlen: „EA Sports FC 25“ konnte ebenfalls nicht die gewünschten finanziellen Erfolge einfahren. Der Publisher musste also zwei Enttäuschungen verkraften, doch für Dragon Age suchte man gezielt nach Ursachen.


Der fehlende Multiplayer als Schicksalsfrage?

Electronic Arts-CEO Andrew Wilson machte in einer Analyse eine mögliche Ursache aus: Das Fehlen von Multiplayer- und Live-Service-Elementen. In einem Finanzgespräch erklärte er, dass moderne Spieler nicht nur hochwertige Singleplayer-Erfahrungen suchten, sondern auch verstärkt an gemeinsamen Spielerlebnissen interessiert seien. „Shared World-Features“ seien laut EA inzwischen ein entscheidender Faktor für kommerziellen Erfolg.

Diese Aussage sorgt für Diskussionen unter Fans. Während einige glauben, dass ein Multiplayer-Modus dem Spiel gutgetan hätte, fürchten andere, dass ein Live-Service-Ansatz den einzigartigen Charakter von Dragon Age verwässert hätte. Tatsächlich war „The Veilguard“ als reines Singleplayer-Erlebnis konzipiert, was in der heutigen Gaming-Landschaft eher selten geworden ist.

Die Frage bleibt: Hätte ein Multiplayer-Modus den erhofften finanziellen Erfolg gebracht oder die treue Fanbase verschreckt? EA steht nun vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Soll das nächste Dragon Age traditionelle Rollenspiel-Tugenden bewahren oder sich dem aktuellen Multiplayer-Trend anpassen? Die Zukunft der Reihe könnte davon abhängen.

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