Donald Trump

Laut Donald Trump sind Videospiele teilweise für Massaker wie in El Paso und Dayton verantwortlich, wie der Independant berichtet.

Spiele, die „Gewalt verherrlichen“, sollten schwieriger zu kaufen sein, schlug der Präsident vor. „Wir müssen die Verherrlichung der Gewalt in unserer Gesellschaft stoppen“, sagte er während einer Rede nach den Schießereien. „Dies schließt die grausamen und grausigen Videospiele ein, die heutzutage alltäglich sind. Es ist heutzutage für problematische Jugendliche zu einfach, sich mit einer Kultur zu umgeben, die Gewalt zelebriert. Wir müssen dies stoppen oder erheblich reduzieren, und es muss sofort beginnen.“

Studien: Kein Zusammenhang zwischen Videospielen und Gewalt

Betrachtet man jedoch die Fakten, so stellt sich heraus, daß es keinerlei Zusammenhänge zwischen Taten wie in El Paso oder Dayton und dem spielen von gewalttätigen Videospielen gibt. Trotzdem fordert Trump, die USA müsse gegen die Gewaltkultur kämpfen, einschliesslich Videospielen, die Gewalt verherrlichen.

Wissenschaftler der Oxford University haben erst Anfang des Jahres eine Studie veröffentlich, in dem klar gezeigt wurde, daß Gewalt in Videospielen nicht zu mehr Gewalt im „realen Leben“ führt.

Es ist ein altbekannter Reflex von Politikern, nach solch schrecklichen Taten Videospiele verantwortlich zu machen. Was an diesem Fall besonders zynisch ist, ist die Tatsache, daß Trump zwar gewalttätige Videospiele regulieren will, nicht aber den Verkauf von Waffen. Die Diskussion lenkt damit von dem Kern des Problems ab, um der US-amerikanischen Waffenlobby-Organisation NRA (National Rifle Association), die als Unterstützer des Präsidenten gilt, keinen Schaden zufügen zu müssen.

Die USA sind das Land mit den meisten Morden durch Schusswaffen. Es sind auch in keinem anderen Land Schusswaffen so leicht erhältlich wie dort. Dieser Zusammenhang wird aber durch die Waffenlobby ignoriert, negiert und beschönigt. Solange es ohne Background-Check in vielen Bundesstaaten der USA weiterhin möglich ist, Waffen, sogar Sturmgewehre, im Supermarkt zu kaufen, so lange werden Massaker wie diese stattfinden.

In dem fürchterlichen „Manifest“, welches der Mörder aus El Paso auf 8chan veröffentlicht hat, waren Auszüge aus den Reden Donald Trumps zu lesen. Würde Trump zugeben, daß seine Aussagen zu den Taten geführt hat? Niemals.

Es ist eben einfacher, Videospielen die Schuld zu geben. Vielleicht hat der Todesschütze ja am Morgen vor der Tat ein Brötchen gegessen. Vielleicht sollte man deswegen auch Bäckereien stärker regulieren. Eine polemische Aussage, ja, aber nicht polemischer als die Behauptung des US-Präsidenten. Die USA haben ein Problem. Aber es sind nicht Videospiele.

Bild: Gage Skidmore via Flickr

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