Faze Jarvis Ninja

Fortnite Streamer Jarvis Kaye, besser bekannt als FaZe Jarvis, wurde vor ein paar Tagen lebenslang gebannt, da er in einem seiner Streams einen Aimbot nutzte (wir berichteten).

Nach seinem Bann veröffentlichte er, ebenfalls auf YouTube, ein Video, in dem er sich unter viel Tränen entschuldigte. Er habe nicht gedacht, daß seine Handlungen einen lebenslangen Bann nach sich ziehen könnten. Doch die Nutzungsbedingungen von Epic Games sind klar: Wer schummelt, fliegt raus. Und genau diese Entscheidung wurde nun erneut bekräftigt. Jarvis bleibt lebenslang gebannt.

„Wir haben eine Null-Toleranz-Politik, wenn es um betrügerische Software geht“, erklärte ein Sprecher von Epic Games der Zeitung The Sun. „Wenn Spieler Aimbots oder andere betrügerische Software nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, ruinieren sie das Spiel für alle anderen.“

Jarvis beteuerte in seinem Video, daß er sich mit dem Aimbot keinen Vorteil verschaffen wollte, sondern die Software nur zu Unterhaltungszwecken installiert habe, um seinen Fans lustige Streams präsentieren zu können. In dem Stream, der zu dem Bann geführt hat, erwähnte er allerdings auch, daß Zuschauer ihn abonnieren sollten, um künftig mehr spassige Aimbot Videos zu sehen.

Die Entschuldigungskampagne

Die Reaktion der Öffentlichkeit auf Jarvis‘ emotionales Entschuldigungsvideo war indes sehr unterschiedlich. Seine Fans liessen auf Twitter den Hashtag #FreeJarvis trenden, auch auf Facebook und Co. wurde dazu aufgerufen, Jarvis zu unterstützen und dsie Sperre zurückzunehmen. Auch seine Mutter schaltete sich ein und gab jede Menge Interviews für verschiedene Zeitungen. Bei alledem wurde immer wieder darauf hingewiesen, wie viel das Spiel dem Jungen bedeute. Es geht aber auch um handfeste finanzielle Interessen. Der 17-jährige hat mittlerweile mehr als 2 Millionen britische Pfund durch seine Fortnite Streams eingenommen.

Die Mehrheit in den sozialen Netzwerken allerdings, hält den lebenslangen Bann für absolut gerechtfertigt. „Ein Streamer sollte nicht anderen Regeln im Spiel unterliegen, als jeder andere Spieler auch“ liest man in vielen Kommentaren. Doch ein anderer bekannter Fortnite-Streamer, Richard Tyler Blevins, besser bekannt als Ninja, sieht das vollkommen anders.

Ninja und seine „Piece of Shit-Kids“-Äusserung

Während eines Streams auf Mixer, redete sich Ninja beim Thema Jarvis in Rage und betonte, daß ein lebenslanger Bann für Content-Ersteller, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, ungerechtfertigt sei. Er begrüßte ausdrücklich lebenslange Sperren bei Cheatern, allerdings nur für „diese Piece of Shit-Kids“, die keinen eigenen YouTube-Kanal haben und damit auch kein Geld machen würden.

Er betonte mehrmals, daß es Regeln für Streamer geben sollte und andere Regeln für alle anderen. Eine Sperre für Jarvis sei zwar gerechtfertigt, aber nicht lebenslang.

„Es gibt einen Unterschied zwischen einem Content-Creator, der Millionen von Abonnenten hat, der dann von dem verbannt wird, was ihm Geld einbringt, und einem Kind, das nur ein Stück Sch….. ist und keine Follower, kein Geld durch Spiele und Hacks hat.“

Ninja, aka Richard Tyler Blevins

Unser Kommentar

Was Jarvis getan hat, war dumm. Sehr dumm. Aber er wusste, was er tat. Er hat es auf einem anderen Account getan und scheinbar dafür sogar den Rechner gewechselt, er wusste also um die möglichen Konsequenzen und nahm sie in Kauf. Er ist auch alt genug, um die Konsequenzen abzusehen und nun auch zu tragen. Epics lebenslanger Bann ist ohne Zweifel hart, aber gerechtfertigt.

Es dürfen keine Regeln für die Einen gelten, aber nicht für die Anderen. Streamer sind keine besseren oder wertvolleren Menschen. Wenn wir dies zulassen würden, wäre das für alle Gamer fatal. Es würde in wertvolle und wertlose Spieler unterteilen. Jarvis muß nun die Konsequenzen tragen und daraus etwas für sein weiteres Leben, welches gerade erst begonnen hat, lernen. Es wäre dasselbe, als ob auf der Autobahn für berufliche Rennfahrer andere Verkehrsregeln gelten würden, als für alle anderen.

Ninjas Forderung nach einer Zweiklassengesellschaft unter Gamern allerdings ist an Arroganz kaum noch zu überbieten und so nicht hinnehmbar. Die Vorstellung, einem 17-jährigen Millionär das Leben zu zerstören, indem man ihn sein Spiel nicht mehr spielen lässt, ist realitätsfremd. Selbst wenn er mit diesem Spiel reich geworden ist. Es ist toll, wenn man außerordentlich gut in einem Spiel ist. Oder wenn man Menschen durch seine Streams unterhalten kann. Das macht aber niemanden wertvoller oder zu einem Stück Sch….., wie Ninja sagt. Im Gegensatz zu Ninjas Überheblichkeit, verlangt die Stellung als Content-Creator ein gewisses Maß an Verantwortung. Und genau davon haben weder Jarvis, noch Ninja etwas gezeigt.

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