Blizzard Protest
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Die mittlerweile von Streit dominierte Partnerschaft zwischen Blizzard und NetEase neigt sich ihrem Ende entgegen. Das bedeutet für Millionen Fans in China, dass die Games des Publishers bald nicht mehr verfügbar sein werden. Allerdings scheinen das chinesische Fans ganz pragmatisch zu sehen.

Wie ihr vielleicht wissen dürftet, ist Gaming generell ein eher schwieriges Thema in China. Für die Kommunistische Partei Chinas ist dieses Hobby schon lange ein Dorn im Auge, der die Jugend vom Lernen abhält und generell verdummen lässt. Dementsprechend dürfte die geplatzte Partnerschaft zwischen Blizzard und NetEase sehr zum Wohle der autoritären Regierung ausfallen. Doch was ist genau passiert?

Blizzard & China – Eine Zusammenfassung

Wie viele andere Unternehmen auch, darf Blizzard nicht selbstständig auf dem chinesischen Markt aktiv sein. Stattdessen bedarf es eines Joint Ventures, bei dem ein ausländisches und ein chinesisches Unternehmen eine Partnerschaft eingehen. So soll der ausländische Einfluss auf dem chinesischen Markt reguliert werden.
Daher war Blizzard zunächst eine Partnerschaft mit The9 eingegangen, die allerdings schnell wieder geendet hatte. Daher war man in 2008 eine Partnerschaft mit NetEase eingegangen, die bis zum Ende des letzten Jahres angehalten hatte. Titel wie StarCraft II, Warcraft III und Overwatch fluteten den chinesischen Markt und lösten eine gewaltige Welle der Beliebtheit aus. Kein Wunder also, dass die partnerschaftlichen Verträge 2012, 2016 und 2019 verlängert worden sind.

Die Dinge gerieten allerdings schon 2020 ins Wanken, als Blizzard angekündigt hatte, keinen neuen Content mehr für StarCraft II, Overwatch und Heroes of the Storm bereitzustellen. Alle drei Titel besitzen einen gewaltigen Anteil von chinesischen SpielerInnen, weshalb diese Bekanntgabe NetEase definitiv nicht gefallen haben dürfte.
Als man schließlich den neusten Vertrag auslaufen ließ, musste sich Blizzard schnell nach neuen Vertragspartnern umsehen – fand allerdings keine.

Am 17. Januar hatte sich Blizzard auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo geäußert und NetEase unterstellt, dass man das Angebot auf eine halbjährige Verlängerung der Partnerschaft abgelehnt habe. Kurz darauf folgte die Antwort des chinesischen Publishers, der das Angebot als unfair deklarierte, weil das kalifornische Unternehmen gleichzeitig mit anderen Firmen über eine dreijährige Partnerschaft verhandle.

Am 18. Januar trat NetEase ein weiteres Mal nach und zeigte in einem Livestream, wie man eine riesige Waffe aus World of Warcraft zerstörte.

Keine Blizzard-Games in China – und jetzt?

Die South China Morning Post hat in einem Artikel zum Thema verschiedene Gamer aus dem Festland China interviewt. Auch wenn alle angaben über diese Entwicklung bestürzt zu sein, sei es trotzdem an der Zeit nach neuen Games Ausschau zu halten. Schließlich habe man an Titeln wie StarCraft II gemerkt, dass Blizzard einiges hätte besser machen können, doch es schlichtweg nicht getan hat. Ganz pragmatisch also.
Übrigens: Die South China Morning Post zeichnet sich durch ihren investigativen und regierungskritischen Ton aus, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass die Zeitung ihren Sitz in Hongkong hat.

Wer in China Blizzard-Games zocken möchte, muss sich also ab morgen VPN zulegen – oder sich Taiwan aufhalten. Unseres Wissens nach sollte man in „abtrünnigen Provinz“ ohne Probleme auf die Titel zugreifen dürfen. Mehr zu Blizzard findet ihr in unserer Übersicht.

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