Im Universum der Konsolenspiele zeichnet sich eine beispiellose Veränderung ab. Die Titanen der Branche, Sony mit seiner renommierten PlayStation-Reihe und Microsoft mit seiner Xbox-Sparte, verlagern herkömmliche konsolenbasierte Spiele auf mobile Plattformen. Diese strategischen Schritte sind nicht nur darauf ausgerichtet, mit den Trends Schritt zu halten oder technologische Anpassungen vorzunehmen – sie sind das Ergebnis eines komplexen Geflechts von Faktoren.

Die Omnipräsenz der Smartphones

An vorderster Front dieser Faktoren steht die Omnipräsenz der Smartphones. Im letzten Jahrzehnt hat die Nutzung von Smartphones einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Ob für Kommunikation, Unterhaltung oder Arbeit, diese Geräte vernetzen Milliarden von uns weltweit. Laut eMarketer hatten im Jahr 2020 weltweit über 3,6 Milliarden Menschen ein Smartphone in Gebrauch, und diese Zahl wird bis Ende 2023 auf über 4 Milliarden ansteigen.

Sony und Microsoft, immer pragmatisch in ihrem Handeln, können diesen Trend nicht ignorieren. Sie haben verstanden, dass der Gamer der Zukunft möglicherweise keine Konsole, aber sicherlich ein Smartphone besitzt. Daher ist es ein kluger Schachzug, eine Zielgruppe zu erschließen, die bereits mit den Bequemlichkeiten von mobilen Apps vertraut ist.

Die sich wandelnde Gaming-Landschaft

Ferner wandelt sich die Gaming-Landschaft selbst. Mobile Gaming, einst dominiert von simplen Spielen wie „Angry Birds“ oder „Candy Crush“, hat sich signifikant weiterentwickelt. Heute können hochkarätige Spiele, die von Studios wie Epic Games und Bethesda Game Studios entwickelt werden, mit konsolenähnlicher Grafik und Gameplay problemlos auf mobilen Geräten ausgeführt werden.

Dasselbe gilt für die Online-Spielothek. Das betrifft vor allem Spielautomaten, wie zum Beispiel Book of Dead. Solche Spiele haben eine recht komplexe und farbenfrohe Grafik und eine Menge kleiner Elemente. Solche visuell opulenten Online-Spiele ziehen die Aufmerksamkeit von Spielern auf der ganzen Welt auf sich.

Aber die Nachfrage nach komplexeren, storybasierten und Multiplayer-Spielen unter den Mobilspielern ist auch stark angestiegen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, lancierte Sony vor einigen Jahren PlayStation Mobile, und vor Kurzem hat Microsoft seinen Game-Streaming-Dienst xCloud für Mobiltelefone eingeführt. Ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass die Konsolengiganten bereit sind, diese Nachfrage zu bedienen.

Der finanzielle Anreiz: In-App-Käufe

Ein weiterer entscheidender Antrieb für diesen Wandel ist der finanzielle Aspekt. Mobile Spiele entwickeln sich rasch zu einer Milliarden-Industrie, die vor allem durch In-App-Käufe befeuert wird.

In-App-Käufe stellen ein innovatives Einkommensmodell dar. Spieler haben die Möglichkeit, Spiele kostenfrei zu downloaden und zu nutzen, während sie gleichzeitig echtes Geld für virtuelle Spielgüter, zusätzliche Leben, neue Level oder optische Aufwertungen ausgeben können. Dieses Modell verspricht den Unternehmen eine breitere und beständigere Einnahmequelle im Vergleich zu Einmalkäufen oder Abonnements, die typischerweise bei Konsolenspielen zum Einsatz kommen.

Sony und Microsoft haben dieses Potenzial erkannt und streben danach, ihr Geschäftsfeld auf diesen lukrativen Markt auszuweiten, um so über die traditionelle Konsolen-Zielgruppe hinauszuwachsen.

Cloud-Gaming: Der entscheidende Wendepunkt

Einer der Schlüsselfaktoren, die diesen Wandel ermöglichen, ist zweifellos das Cloud-Gaming. Im weitesten Sinne erlaubt das Cloud-Gaming den Nutzern, Spiele auf ihren Geräten zu streamen und zu spielen, ohne sie herunterladen oder installieren zu müssen.

Cloud-Technologien überwinden die Beschränkungen verschiedener Geräteleistungen. So könnte beispielsweise Ihr grafisch aufwendiges Spiel auf Ihrem Smartphone genauso flüssig laufen wie auf einer leistungsstarken Spielkonsole.

Microsofts Project xCloud und Sonys PlayStation Now sind eindeutige Zeichen dafür, dass diese Unternehmen bereit sind, massiv in die Cloud-Gaming-Infrastruktur zu investieren.

Der Weg in die Zukunft

Die Ausweitung von Xbox und PlayStation auf mobile Geräte stellt keine Abkehr von ihrer konsolenorientierten Kernstrategie dar, sondern vielmehr eine Anpassung und Erweiterung an den sich stetig weiterentwickelnden Markt. Ein kluger Schachzug, wenn man bedenkt, dass laut dem Global Games Market Report von Newzoo mobile Spiele bis zum Jahr 2023 mehr Umsatz generieren werden als alle anderen Spielarten zusammen.

Während PlayStation und Xbox weiterhin den mobilen Spielesektor erobern, ist zu erwarten, dass andere Technologie-Giganten nachziehen werden. Wir sind Zeugen einer Branchenentwicklung. Die Dominanz der Konsolen scheint bereit zu sein, ihren Thron mit den kleinen Kraftpaketen im Taschenformat – den Smartphones – zu teilen. Es beginnt eine aufregende Ära für Gamer weltweit. Diese Entwicklung bedeutet nicht das Ende der Konsolenspiele, sondern den Anbruch einer noch umfangreicheren und zugänglicheren Spielewelt.

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