Die US-amerikanische Einzelhandelskette GameStop wird bis Ende Januar 2025 alle verbleibenden Filialen in Deutschland schließen. Diese Entscheidung betrifft rund 500 Mitarbeiter und markiert das Ende einer Ära für den Videospielhändler in Deutschland.
GameStop: Eine Geschichte
1984 wurde das Unternehmen als Softwarehersteller Babbage’s in Dallas (Texas, USA) gegründet. Im selben Jahr eröffnete der Softwarehändler Babbage’s, seine erste Filiale im NorthPark Center in Dallas. Das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Akteur im Videospielmarkt und expandierte international. In Deutschland betrieb GameStop zeitweise bis zu 200 Filialen. Aufgrund des wachsenden Online-Handels und veränderter Konsumgewohnheiten reduzierte sich die Zahl der Geschäfte jedoch auf zuletzt knapp 70.
Laut einem Artikel von Gameswirtschaft erfolgt am 31. Januar 2025 die Schließung aller deutschen Filialen. Mitarbeiter und Vertriebspartner wurden bereits über diesen Schritt informiert. In den betroffenen Geschäften werden seitdem keine Vorbestellungen mehr angenommen, und der Verkauf von Gutscheinen wurde eingestellt.
Ein Rückzug aus Europa
Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Rückzugs von GameStop aus dem europäischen Markt. Zuvor hatte das Unternehmen bereits seine Filialen in Österreich geschlossen und die Geschäfte in der Schweiz und Italien an den italienischen Händler Cidiverte verkauft. Nach der Schließung der deutschen Filialen wird GameStop in Europa voraussichtlich nur noch in Frankreich vertreten sein.
Der Onlinemarkt: Ein Albtraum für Geschäfte vor Ort
Hauptgründe für die Schließungen sind der zunehmende Trend zum digitalen Vertrieb von Videospielen und das rückläufige Geschäft mit gebrauchten Spielen und Konsolen. Diese Faktoren haben den stationären Handel von GameStop in den letzten Jahren erheblich unter Druck gesetzt. Dass der physische Verkauf von Spielen dennoch nie ganz aus der Mode kommen wird, zeigen einige Beispiele.
Für die betroffenen Mitarbeiter und Kunden bedeutet die Schließung der Filialen einen erheblichen Einschnitt. Viele langjährige Kunden verlieren eine vertraute Anlaufstelle für den Kauf und Tausch von Videospielen. Gleichzeitig steht für die rund 500 Mitarbeitenden die berufliche Zukunft auf dem Spiel.
Die Schließung von GameStop in Deutschland spiegelt einen allgemeinen Trend im Einzelhandel wider, bei dem traditionelle Geschäfte zunehmend durch digitale Vertriebswege ersetzt werden. Für die betroffenen Mitarbeiter und Kunden bleibt zu hoffen, dass alternative Angebote und Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden werden können.